Ihre Fragen rund um den guten Klang

Welches Ziel verfolgte Johann Sebastian Bach mit dem Wohltemperierten Klavier?

1722 komponierte Johann Sebastian Bach das Wohltemperierte Klavier. Wollte er mit dieser Komposition möglicherweise für das circa 1709 von Bartolomeo Cristofori erfundene Hammerklavier werben?

Nein, Bach wollte keine Werbung für das Hammerklavier machen, da es damals einen schlechten Klang hatte. Anfangs schlugen nämlich bestenfalls belederte Hämmerchen aus Holz gegen die Saiten. Ein Instrument mit diesem Klang hätte uns auch nicht gefallen.

Bach war als Komponist mit der Art der Stimmung des Cembalos nicht zufrieden. Denn in der damals üblichen mitteltönigen Stimmung konnte man nur in einer begrenzten Anzahl der möglichen Tonarten spielen. Da hörte er von Andreas Werckmeister, der eine neue Stimmung gefunden hatte. Diese Stimmung enthielt einen Kompromiss: Einerseits konnte man nun in allen Tonarten spielen und andererseits behielten die Tonarten ihre unterschiedliche Charakteristik.

Um für diesen Fortschritt zu werben, schrieb Bach sein Werk, das Wohltemperierte Klavier. Er bewies damit, dass es eine für alle Tonarten passende Stimmung gibt, indem er je ein Stück für die 12 möglichen Dur- und Moll-Tonarten komponierte. Die Komposition wurde durch den Code der neuen Stimmung quasi verschlüsselt. Die Wohltemperierte Stimmung wurde somit zum Schlüssel zu den 24 Stücken dieses Werks. Nur wer diese Stimmung kannte und das Instrument entsprechend stimmen konnte, war imstande, alle Stücke dieses Werks zu spielen.

Zum Seitenanfang In welchem Verhältnis steht die Lautstärke zum Wohlklang?

Was sind eigentlich wohltemperierte Klaviere?

Wohltemperierte Klaviere zeichnen sich durch Wohlklang aus. Damit unterscheiden sie sich von den Instrumenten aus der Massenproduktion, die dort lediglich von angelernten Kräften aus Fertigteilen zusammengeschraubt wurden. Das ist die Vorstufe zur Automatisierung. Mit anderen Worten:

Wohltemperierte Klaviere wurden klanglich von einem Fachmann abgestimmt. Diese Instrumente besitzen einen angenehmen Klang sowie eine auf unsere Entspannung ausgerichtete, wohl bemessene Lautstärke.

Zum Seitenanfang Wie unterscheiden sich Ton und Klang?

Was ist der Klang?

Den einzelnen Ton definieren wir im Sinne von Tonhöhe. Aber verschiedene Musikinstrumente klingen selbst bei Tönen gleicher Tonhöhe anders. Was macht den Klang jeweils unterschiedlich?

Der Klang einer natürlichen Klangquelle wie z.B. eines akustischen Instruments ist ein komplexes Gebilde aus der Grundfrequenz sowie einigen ganzzahligen Vielfachen dieser Grundfrequenz. Man nennt die Grundfrequenz den Grundton und die ganzzahligen Vielfachen der Grundfrequenz heißen Obertöne, Teiltöne oder auch Partialtöne. Je nach Resonanzkörper und Art der Tonerzeugung unterscheiden sich Musikinstrumente in der Zusammensetzung aus Grundton und verschiedenen Obertönen. Den charakteristischen Klang eines Instruments lernen wir in der Kindheit. Er ermöglicht es uns, die verschiedenen Instrumente nach ihrem Klang zu erkennen und zu unterscheiden.

Zum Seitenanfang Wie Musik unsere Stimmung beeinflusst

Wie wirkt Musik?

Um unser Überleben zu sichern hat uns die Evolution ein Alarmsystem ins Gehirn gebaut. Es heißt Mandelkern und prüft ständig unsere Umgebung auf mögliche Gefahren. Bei dem geringsten Anzeichen eines Risikos schlägt es sofort Alarm und wirft die Zusatzaggregate an, die uns blitzschnell Energie für den Überlebenskampf zur Verfügung stellen. Dieses Alarmsystem wird von der Musik abgeschaltet.

Wenn Sie beim Einkauf von Hintergrundmusik begleitet werden, so beruhigt Sie die Musik und stimmt Sie weniger kritisch. Hierbei gibt es die Variationen der schnellen Begleitmusik, die mehr Kunden in kürzerer Zeit durch das Einkaufszentrum lotsen soll. Oder die langsame musikalische Unterhaltung, die Ihnen vermitteln soll, dass Sie sich wohl fühlen und daher gerne länger in dem Geschäft bleiben, um mehr einkaufen zu können. Zum Beispiel tiefe Teppiche sowie das Angebot von Kaffee in Buchhandlungen unterstreichen den Trend, Kunden durch Wohlfühl-Räume in Kauflaune zu versetzen.

Musik schaltet aber auch unser Glückszentrum an, den so genannten Nucleus Accumbens. Laut Manfred Spitzer ist Musik die einzig bekannte Maßnahme, die gleichzeitig unser Alarmsystem ab- und das Glückszentrum anschaltet!

Zum Seitenanfang Ist der Klang die Verpackung der Musik?

Wie wirkt der Klang?

Wenn Sie Klang beschreiben wollen, dann bemerken Sie schnell, dass Ihnen die Worte für eine annähernd exakte Beschreibung fehlen. Der Grund dafür liegt in der Wirkung des Klangs. Denn Klang wirkt unterbewusst. Das bedeutet aber nicht, dass er unwichtig wäre. Ganz im Gegenteil: Über die Qualität Ihres Pianos entscheidet letztendlich der Klang!

Die meisten Informationen verarbeiten wir unterbewusst. Oder umgekehrt formuliert: Nur ganz wenige Informationen belasten unsere Aufmerksamkeit und unser Bewusstsein. Dabei ist unser Unterbewusstsein in der Verarbeitung riesiger Datenmengen auch ohne unsere aufwendige da mit hohem energetischem Aufwand verbundene Aufmerksamkeit bestens organisiert. Das Gehirn besitzt nur 2 Prozent Anteil an unserer Körpermasse, verbraucht aber 20 Prozent der Energie - und das betrifft im Wesentlichen die Aufmerksamkeit, also unser Bewusstsein! Um die eingehenden Daten richtig einordnen zu können, werden sie als erstes im so genannten limbischen System, dem Sitz unserer Emotionen, auf Gefährlichkeit kontrolliert und hinsichtlich der Wichtigkeit bewertet.

Klang wirkt darüber hinaus ganzheitlich. Wie ich später noch zeigen werde, hat dieses Phänomen etwas mit dem vorgeburtlichen Lernen und hier vor allem mit der Entwicklung des Tastsinns und somit des Körperschemas zu tun. Klang wirkt ganzheitlich bedeutet konkret, dass musiksensible Menschen imstande sind, guten Klang zu spüren!

Zum Seitenanfang Wie hätten Sie es gerne: Romantisch oder brillant?

Welche Klangnormen gibt es?

Das Erfolgsmodell des Pianoklangs ist der romantische Klang. Er ist auch das ursprüngliche Klangideal, wie ich nachfolgend erläutern werde. Hören Sie ein älteres Klavier als Klangbeispiel:

Romantischer Pianoklang

Im vergangenen 20. Jahrhundert entwickelte sich eine neue Klangnorm: Der brillante Klang. Jedoch wurde dieser Klang nicht entwickelt, sondern er hat sich entwickelt. Der Name ist somit lediglich ein Etikett, das man nachträglich an eine Entwicklung geheftet hat, die man hinsichtlich der negativen Folgen für die Klangkultur in Kauf genommen hat. Es gibt sogar Hersteller, die sich zu der Äußerung hinreißen ließen, sie wollten den brillanten Klang kultivieren. Dass dies ein Rückschritt wäre, lässt sich eindeutig aus der vorangegangenen Entwicklung ableiten. Hören Sie ein Klavier mit getränkten Filzen als Beispiel für den so genannten brillanten Klang:

Brillanter Klavierklang Zum Seitenanfang Wissenswertes über die Entwicklung des Klangs

Welches Instrument passt zum brillanten Klang?

Vielleicht überrascht Sie die Antwort: Das Cembalo. Der Grund für den brillanten Klang des Cembalos liegt in der Technik der Tonerzeugung, die unmittelbar nachvollziehbar macht, was einen brillanten Klang auszeichnet. Denn beim Cembalo wurde die im Vergleich zum Klavier wesentlich dünnere Saite von dem Kiel einer Vogelfeder angerissen. Nachdem man zwischenzeitlich Lederkiele verwendet hat, benutzt man dazu heute ein Plektrum aus Kunststoff. Das Anreißen der Saiten erzeugt einen hellen, beinahe scharfen und zum Zeitgeist der damaligen Musik passenden perlenden Klang.

Zum Seitenanfang Wie beantwortet Ihr inneres Ohr die folgende Frage?

Was kann man sich unter einem romantischen Klang vorstellen?

Der romantische Klang ist ein voller, runder, warmer und weicher Klang. Wenn wir uns im Vergleich zum Cembalo (siehe letzte Frage) die Tonerzeugung beim Klavier ansehen, dann wird auch hier unmittelbar deutlich, wie der Klang eines Pianos sein muss. Denn wie Sie bestimmt wissen, werden beim Klavier zwischen 1 und 3 Saiten von kleinen Hämmerchen angeschlagen, die mit Filz überzogen sind. Stellen Sie sich also einfach den Klang vor, der entsteht, wenn gespannte Saiten von Filzhämmerchen angeschlagen werden ... Erwarten Sie aufgrund Ihrer Vorstellung einen hellen, silbrigen, scharfen oder gar lauten Klang?

Zum Seitenanfang Ist Wohlklang ein Kulturgut?

Gibt es in der Geschichte des Pianoklangs Besonderheiten?

Ja, die Geschichte des Pianoklangs selbst ist die Besonderheit. Als 1709 Bartolomeo Cristofori das Hammerklavier erfand, wurden die Saiten lediglich mit kleinen Hämmerchen aus Holz angeschlagen. Das klang nicht wirklich besser als das Cembalo. Doch was noch schlimmer war: Es klang auch nicht viel anders als beim Cembalo. Wie wir aber heute von Marken wissen, bekommt eine Marke erst dann ein unverwechselbares Gesicht, wenn sie sich von den Mitbewerbern eindeutig unterscheiden kann. Daher zeichnen sich Marken durch so genannte Alleinstellungsmerkmale aus.

Im Bestreben um eine Verbesserung überzog man den Holzkern der Klavierhämmer mit Leder. Das brachte zwar einen Fortschritt. Aber es war noch kein Klang mit Tiefe!

Bach etikettierte sein Ziel der alle Tonarten umfassenden Stimmung mit dem Wort der Wohltemperierung. Mit seiner Ablehnung des anfangs lediglich von Holzhämmerchen erzeugten Klavierklangs lieferte er einen unausgesprochenen Hinweis, wie sich der Klang entwickeln muss: Vom klanglichen Mittelmaß zum Wohlklang!

Diesen als Vision eingeforderten Entwicklungsschritt leistete zufällig die Materialentwicklung. Rund 100 Jahre nach der Erfindung des Hammerklaviers kam um 1800 bei den Hutmachern der Filz in Mode. 1826 war es Henri Pape, der sich ein Verfahren patentieren lies, wie man den Filz auf die Holzkerne der Klavierhämmer bekommt. Das war die Geburtsstunde des romantischen Klangs! Die beginnende Industrialisierung ermöglichte es, dass sich das Pianoforte aufgrund des nun erreichten Wohlklangs zum weltweiten Verkaufsschlager entwickelte! Denn Wohlklang ist der Türöffner zur Entspannung!

Zum Seitenanfang Massenproduktion - Automatisierung - Bleibt der Mensch auf der Strecke?

Wie hat sich der brillante Klang entwickelt?

Für alle, die es nicht glauben wollen: Die Ursache für die Entstehung des so genannten brillanten Klangs kann jeder in dem Handbuch der Klavierkonstruktion von Jan Großbach und dem Konstrukteur Klaus Fenner zum Thema der Hammerkopffertigung selbst nachlesen.

Hier die Entwicklung des brillanten Klangs in Kurzform:

  • Die Verkaufszahlen der Klaviere steigen und steigen.
  • Um mehr Gewinn zu machen, spart man am Material: Aus den einstmals großen Pianos entsteht das moderne Kleinklavier. Das Kleinklavier mit einer Höhe von etwas über einem Meter hat einen sehr kleinen Resonanzkörper und sehr kurze Saiten. Beides sind für einen vollen Klang sowie vor allem im Bass für einen guten Ton ungünstige Voraussetzungen. Folglich wurde der Klang aufgrund der Einsparung des Materials schlechter und der Bass oftmals noch schwieriger zu stimmen.
  • Von diesem Fortschritt ermutigt, reduzieren die Filzhersteller das Walken. Beim Walken werden die Filzfasern in Handarbeit vernetzt. Dieses Ergebnis versuchte man mittlerweile maschinell durch ein stärkeres Pressen der Filztafeln zu erreichen, was aber zu keiner Vernetzung sondern lediglich zu einer Verdichtung der Wollfasern führt.
  • Beim Aufspannen der Filzplatten auf die Holzkerne der Klavierhämmer kam es ebenso zu einer Veränderung mit Folgen.
  • Im Ergebnis war die Spannung der Filze auf den Holzkernen der Klavierhämmer zu gering. Das heißt, der Ton war nicht mehr laut genug. Lautheit ist aber im Klavierbau ein wesentliches Kriterium bei dem Bemühen, sich in großen Konzerthallen Gehör zu verschaffen sowie sich gegen ein ganzes Orchester durchsetzen zu können. Mit anderen Worten: Lautheit zählt im Klavierbau zu den Basiswerten.
  • Also musste nachgearbeitet werden. Die Filze wurden getränkt. Dadurch bekamen die Filze zwar mehr Spannung, aber sie wurden auch härter und das führte im Ergebnis zu einem helleren und lauteren Klang. Die so entstandene Veränderung versuchte man später mit dem edlen Etikett des brillanten Klangs aufzuwerten. Dabei hat man jedoch sowohl das Gedächtnis als auch die Sensibilität des Hörempfindens der Klavierspieler unterschätzt.
  • Durch das Tränken der Filze hat man zu Gunsten der Lautstärke wieder einmal die Qualität des Klangs geopfert. Konkret ist der elastische Filz die Voraussetzung dafür, über die Intensität des Anschlags die Klangfarben am Klavier gestalten zu können. Wenn man den Filz jedoch tränkt, hat der anschließend harte Filze seine Elastizität verloren. Das Ergebnis können Sie heute an 3 Meter langen Konzertflügeln bestaunen, deren metallischer Klang vom Ideal des ursprünglichen Wohlklangs weit entfernt ist.
Zum Seitenanfang Kann man die Wirkung des neuen Klangs an bestimmten Punkten verdeutlichen? Brillanter Missklang

Wie wirkt sich der brillante Klang auf die Kultur des Klavierspiels aus?

Das ist eine gute Frage. Denn an der Stelle kann man noch einmal verdeutlichen, worin der Sinn des Musizierens und somit die Kultur des Klavierspiels liegt. Bestimmt kennen Sie die Feststellung, dass Musik die Sprache der Gefühle sei. Folglich ist es naheliegend, dass wir beim Klavier spielen über die Musik unsere Gefühle ausdrücken wollen. Das Klavierspiel eines besonders guten Pianisten empfinden wir demnach als ausdrucksstark sowie sehr gefühlvoll. Aber wie gelingt es, Gefühle über die Musik auszudrücken? Dieses Empfinden lösen wir bei uns selbst sowie beim Zuhörer aus, wenn es das Spielwerk des Pianos ermöglicht, das so genannte Dynamikspektrum von Pianissimo bis Fortissimo in feinsten Nuancen zu dosieren. Dieser spieltechnische Anspruch an die Klaviatur und Mechanik des Instruments wird jedoch ad Absurdum geführt, wenn die Filze der Klavierhämmer nicht nur jegliche Elastizität vermissen lassen, sondern in willkürlicher Reihenfolge krasse Misstöne erzögen, die das erwünschte Leistungskriterium des Pianissimo-Spiels verhindern und somit den Ausdruck von Gefühlen unmöglich machen. Sie halten meine Ausführungen für maßlose Übertreibungen? Dann hören Sie selbst!

Die folgenden 3 Hörbeispiele wurden an einem circa 20 Jahre jungen Klavier mit einer guten Höhe von 1,20 aus koreanischer Produktion erstellt. Im ersten Player hören Sie das Klavier nicht nur mit einem überraschend brillanten und somit schlechten Klang, sondern darüber hinaus auch noch verstimmt:

Verstimmung + schlechter Klang

In der folgenden Datei hören Sie das gleiche Klavier gestimmt. Mein Bemühen, das Praeludio gefühlvoll zu spielen, hat nicht wirklich eine Chance:

Gestimmter Missklang

Und nun das von Ihnen inzwischen bereits ersehnte Hörbeispiel mit den nach dem Stimmen bearbeiteten Filzen der Klavierhämmer:

Deutliche Klangverbesserung

Meiner Ansicht nach sind getränkte Filze und der so erzeugte brillante Klang ein unverzeihliches Vergehen an der Kultur des Klavierspiels. Denn das so erreichte Klangmuster gehört eindeutig in die Kategorie des Missklangs. Ursache für diese Fehlentwicklung im Klavierbau ist die uns heute wohl bekannte Gier. Gewinnoptimierung findet einseitig durch Einsparung statt. Auf der Strecke bleibt die Qualität. Dieser Prozess ist im Klavierbau circa seit dem 2. Weltkrieg mit der Entwicklung des so genannten modernen Kleinklaviers zu beobachten. Modern ist in diesem Zusammenhang ein beschönigendes Etikett, da modern ja immer besser ist als alt. Das Muster der Problemlösung mittels eines beschönigenden Etiketts hat die Klavierindustrie bei dem immer schlechter werdenden Klang einfach wiederholt. Der mittlerweile neue Missklang bekam das beschönigende Etikett brillant und so war der brillante Klang als eine neue Klangnorm geboren.

Misserfolg

In den Klaviergeschäften hat man den Kunden eingeredet, dass die großen alten Pianofortes einfach nicht mehr zeitgemäß wären. Stattdessen hat man der musiksensiblen Klientel suggeriert, dass ein kleines Piano doch viel eleganter zur Einrichtung passt. Derartige Manipulationen gelangen auch durch ein geschicktes Arrangement aus einem weißen Flügel neben einem Kleinklavier im Verkaufsraum. Über den so möglichen direkten Vergleich konnte ein geschickter Händler massenweise Kleinklaviere zu einem höheren Preis verkaufen, der im Vergleich zum Preis des traumhaften da weißen Flügels ja immer noch deutlich niedriger lag. Steinway rühmt sich gerne selbst, dass es nur mit dem Verkauf neuer Hammerköpfe aufgrund des Phänomens des brillanten Klangs mehr Gewinn macht als der Lieblingskonkurrent Bechstein mit dem Verkauf all seiner Pianos. Aber hat die Orientierung am brillanten Missklang Steinway geholfen? Nein. Möglicherweise sogar deswegen ist der Verkauf bei Steinway derart stark eingebrochen, dass man sich 2013 schnellstmöglich nach einem geeigneten Käufer umgesehen hat, um sich diesem bereitwillig selbst zu verkaufen. Gleichzeitig hat der einstige Premiumhersteller aus USA damit seinen vermeintlich schon abgehängten Rivalen Bösendorfer den Boden für einen glänzenden Aufstieg bereitet, der aktuell (seit 2008) unter der neuen Leitung von Yamaha zu verzeichnen ist: Bösendorfer kreiert wieder spieltechnisch ausdrucksstarke Pianos mit wunderbarem Klang - die darüber hinaus sogar sehr gut vom Klavierspieler selbst stimmbar sind, wie mir ein erfolgreicher Absolvent des Praktikum Selberstimmens aus der Schweiz geschrieben hat.

Und wie reagiert der Markt auf diesen brillanten Missklang der modernen Klaviere? Bechstein hat dies in einer Statistik von 2011 ermittelt. Demnach wurden mehr als dreimal so viele gebrauchte Klaviere gehandelt als neue Klaviere verkauft werden konnten. Unglaublich aber wahr ist die Tatsache, dass die Klavierindustrie es nicht fertig bringt, diese Zahlen aus der Sicht beziehungsweise besser noch mit den Ohren der Kunden richtig zu interpretieren, und daraus hinsichtlich des Klangs die längst überfälligen Konsequenzen zurück zum einst erreichten Ideal des Wohlklangs zu realisieren.

Zum Seitenanfang Die Rolle der Lautstärke beim Musizieren

Welche Rolle spielt eigentlich die Lautstärke?

Lautstärke wird dann wichtig, wenn ich einen Konzertsaal habe, in dem häufig Veranstaltungen mit 1000 Zuhörern stattfinden. Dann brauche ich einen Konzertflügel, der diesen Raum ausreichend laut beschallt und sich gegen ein Orchester durchsetzen kann.

Das Laute gewinnt zumindest vorübergehend auch in der Verkaufssituation im Klaviergeschäft an Stärke. Denn beim Kauf eines Pianos stehen Sie als Käufer unter Stress. Mehr...

Zum Seitenanfang Musik als Sprache der Gefühle braucht die richtige Verpackung!

Aus welchen Gründen kommt es zur Renaissance des ursprünglichen Klangideals?

Es ist die Vision eines gigantischen Strategiespiels: Stellen Sie sich vor...

... die Klavierindustrie wäre von Fachleuten aus dem Keyboardlager komplett unterwandert. Da man das Keyboard nicht besser machen konnte als das Klavier, verfolgt man nun die umgekehrte Strategie, nämlich die Vorteile des Klaviers gezielt abzubauen:

  • Die gegnerischen Spezialisten treffen die maßgeblichen Entscheidungen, die dazu führen, dass zuerst einmal der Unterschied im Klang zwischen Klavier und Keyboard geringer wird. Denn der Pianoklang verliert zunehmend an Tiefe.
  • Danach lassen sie in alle Klaviere ein drittes Pedal einbauen, durch dessen Nutzung die Spielart beim Klavier genauso gefühllos wird wie am Keyboard, nämlich das so genannte Moderator-Pedal.
  • Die geringer werdende Unterscheidbarkeit von Klavier und Keyboard wird im Geschäft auch noch durch den Verkäufer verschärft, der Ihnen zum Keyboard rät, um vor allem sich selbst den Kundendienst zu ersparen, den er nämlich für das Etikett Fachhandel braucht!

Als potenzieller Käufer werden Sie somit gleich mehrfach vor die Frage gestellt: Warum nur soll ich ein Klavier kaufen?

Dafür gibt es gute Gründe:

  • Einer davon ist die Renaissance des Wohlklangs! Von den Hammerkopfherstellern kommt die gute Nachricht, dass es seit circa 2007 wieder qualitativ hochwertige da mit elastischem Filz überzogene Klavierhämmer gibt. Das war auch Zeit, denn die Klavierspieler sind autonom und sich der starken Wirkung eines guten Pianoklangs bewusst geworden. Sie legen daher Wert auf diesen Klang, der zu den zeitgemäßen Zielen des Klavierspiels passt: Selbstharmonisierung erfordert einen romantischen Klang!
  • Dazu passt die Entdeckung des Spielgefühls und damit verbunden die Gestaltung der Klangfarben als einen wesentlichen Mehr-Wert des Klavierspiels! Die Gestaltung der Klangfarben ist unmittelbar mit der Qualität der Hammerkopffilze verbunden, die elastisch sein müssen, um sich in der Form an die Anschlagsstärke anpassen zu können.
Zum Seitenanfang Sind wir von der Evolution auf Wohlklang angelegt?

Was wissen Sie über das vorgeburtliche Lernen?

Wussten Sie, dass sich beim Embryo, den man ab der 8. Woche Fetus nennt,

  • bereits ab der 8. Woche der Schwangerschaft der Tastsinn und damit verbunden das Körperschema sowie
  • ab ungefähr der 24. Woche der Schwangerschaft der Hörsinn entwickelt?

Doch in der Literatur findet man sogar Hinweise darauf, dass der Fetus bereits ab der 16. Woche der Schwangerschaft den Herzschlag der Mutter hören kann. Welche Aussage ist wahr? Beide Aussagen stimmen. Denn der Fetus kann den Herzschlag der Mutter zuerst fühlen und dann hörfühlen. Das Hörfühlen ist eine Vorstufe, gleichsam ein Übergang zum Hören. Hören und Fühlen trennen sich in zwei Sinneskanäle. Das Hörfühlen würden wir heute als eine synästhetische Fähigkeit bezeichnen. Über andere synästhetische Phänomene wie zum Beispiel dem Sehen von Farben beim Hören von Musik weiß man inzwischen, dass hierbei die Informationen anders als üblich verarbeitet werden. Und man geht davon aus, dass Kinder weitgehend mit solchen synästhetischen Fähigkeiten geboren werden, um erst nachgeburtlich das Trennen und Zuordnen der Informationen über die entsprechenden Sinneskanäle zu lernen. Wenn wir uns selbst also beim Hören von Musik stärker fühlend und empfindend wahrnehmen, dann hat das unter anderem mit dieser ursprünglichen Verbindung zwischen Hören und Fühlen zu tun.

Für den Fetus sind alle möglichen Informationen Reize, die er für seine Entwicklung gierig aufsaugt. Diesen Vorgang nennt man auch lernen. Doch bereits der Fetus lernt nicht isoliert die Informationen eines Sinneskanals sondern komplex. Er speichert zusammen mit diesen ersten Klängen auch die Situation, die für das damit verbundene Wohlgefühl prägend ist:

  1. Der Fetus befindet sich mit der Mutter absolut verbunden. Sie bilden eine Einheit.
  2. Er darf sich Tag für Tag entwickeln.

Und nun erinnern wir uns im 21. Jahrhundert an

  • die Vision Johann Sebastian Bachs von der Wohltemperierung aus dem 18. Jahrhundert und
  • den Fortschritt der Materialentwicklung im 19. Jahrhundert, als man den Filz auf die Klavierhämmer brachte.

Das Ergebnis ist der grundtönige Pianoklang. Dieser spezielle Klang entspricht dem vorgeburtlich gespeicherten Klangmuster. Mit diesem Muster verbunden sind die ursprünglichen Empfindungen der Verbundenheit und Ganzheitlichkeit des Embryos. Diese starken Basisgefühle werden über das Ansprechen des grundtönigen Klangs aktiviert. Für das Klavierspiel bedeutet das: Beim Pianoklang können wir uns optimal entspannen! Denn von diesem uns emotional unter die Haut gehenden Wohlklang fühlen wir uns

  • getragen,
  • im Einklang mit uns selbst und
  • gleichzeitig ermutigt, über uns hinauszuwachsen!

Das ist nicht nur die Marketing-Geschichte des Pianoklangs. Klangkultur ist das Ergebnis einer Entwicklung, die einen für uns wesentlichen Hintergrund besitzt. Was für eine Story! Zu gut, um konstruiert zu werden: Marketing Made by Nature!

Was uns jetzt noch zum Verständnis der Zusammenhänge fehlt, ist der Tastsinn. Er spielt beim vorgeburtlichen Lernen seine Rolle bezüglich der ganzheitlichen Wirkung des Klangs. Denn wie man Sinnesreize eindeutig verarbeitet, lernen wir erst nach der Geburt. Wir verfügen anfangs noch nicht über die Erwartungshaltung, die für die Zuordnung der über die Sinneskanäle eingehenden Daten zuständig ist. Da sich der Hörsinn gerade erst entwickelt, benutzt der Fetus seinen ganzen Köper, um Geräusche zu erspüren. Das wird durch das Medium begünstigt, indem sich der Fetus befindet: Im Fruchtwasser. Viele von uns Erwachsenen kennen dieses Gefühl, wenn wir zum Beispiel tiefe Klänge im Bauch und das heißt mit unseren inneren Organen spüren. Mit anderen Worten: Ein starker Bass fördert unser Bauchgefühl. Ein gutes Bauchgefühl ist wiederum der Schlüssel zur Intuition.

Zum Seitenanfang Welche Rolle spielt der elastische Filz bei der Klanggestaltung?

Was sind die so genannten Klangfarben?

Wir haben festgestellt, dass sich der Klang aus dem Grundton und einer Reihe von Obertönen zusammensetzt. Die Klangfarben sind somit eine Variation des komplexen Klangmusters. Die Art der Tonerzeugung beim Piano ist wieder der Schlüssel zum Verstehen dieses Phänomens.

Beim Piano werden zwischen 1 und 3 Saiten von Hämmerchen angeschlagen, die mit Filz überzogen sind. Guter Filz zeichnet sich durch Elastizität aus. Das heißt, guter Filz verformt sich in Verbindung mit der Intensität des Anschlags. Ein starker Anschlag führt beim Kontakt mit den Saiten zu einer breiteren Fläche als ein leichter Anschlag.

Wir erinnern uns noch einmal kurz an die Tonerzeugung beim Cembalo: Hier reißt ein Plektrum die Saiten an. Dabei ist das Plektrum kaum einen Millimeter breit. Wir wissen bereits, dass die kleine und vor allem harte Anreißfläche zu einem obertonreichen Klang führt. Dagegen bewirkt die wesentliche größere Fläche der elastischen Filzhämmer einen grundtönigen Klang.

Bei einem ausreichend elastischen Filz vergrößert sich somit bei einem stärkeren Anschlag im Moment des Auftreffens auf die Saiten die Fläche des Hammerkopfes. Somit wird der Klang grundtöniger. Dagegen ist die Fläche kleiner, wenn man nur leicht die Saiten anschlägt. In diesem Fall werden die Obertöne stärker als der Grundton angesprochen. Auf diese Art und Weise ergeben sich beim Klavierspiel unterschiedliche Klangfarben. Die Gestaltung der Klangfarben ist für den Klavierspieler zusätzlich zu der Möglichkeit, die Lautstärke zu variieren, ein Mehr-Wert des Klavierspiels, da so das Spektrum der Interpretation erweitert wird. Es gilt die schlichte Formel, die leider im Klavierbau immer noch nicht angekommen ist: Mehr Möglichkeiten = Mehr-Wert!.

Zum Seitenanfang Ist der Klang außerhalb der Fabrik noch beeinflussbar?

Kann man den Klang nach dem Kauf bei mir vor Ort bearbeiten?

Ja, der Klang kann auch nach dem Kauf bearbeitet werden. Aber Ihr Servicepartner kann nicht zaubern! Nachträglich kann man nur unmittelbar an der Schnittstelle zwischen Mechanik und Klangkörper eingreifen, um den Klang für unsere Ohren angenehmer zu gestalten und den Hörgenuss zu optimieren. Auf die übrigen Faktoren, die den Klang nicht unwesentlich beeinflussen, sollten Sie daher beim Kauf achten!

Zum Seitenanfang Inhaltliche Empfehlungen zum Klavierkauf

Klang braucht Raum - worauf Sie beim Kauf eines Klaviers achten sollten!

Ihr Kundendienst kann zwar nicht zaubern. Aber er kann Ihnen hier einige Tipps geben, worauf Sie beim Kauf achten sollten, um später den Klang Ihres Klaviers genießen zu können:

  • Kleinklaviere (Höhe unter 1,16 m) haben auch nur einen kleinen Resonanzkörper sowie kurze Saiten. Dieses Handicap kann man nachträglich nur noch ausgleichen aber nicht grundsätzlich ändern.
  • Der wichtigere Bereich beim Pianoklang ist der Bass, nicht der Diskant. Denn wenn man einen guten Bass herstellen will, so braucht man einen entsprechend gearbeiteten Resonanzboden, gute Saiten und das heißt zuerst einmal möglichst lange Saiten. Dieser Bereich wirkt sich dann auch auf die Mittellage sowie die Höhen positiv aus. Umgekehrt sind die Auswirkungen des Diskants für die Mittellage oder gar den Bass zu vernachlässigen.
  • Wenn Ihnen die Höhen im Diskant wichtig sind, dann sollten Sie sich mal die höchsten Töne des Klaviers kritisch anhören. Hier fragen Kunden oft, warum die hohen Töne in der Regel eben keine Töne mehr sind. Der Grund dafür liegt häufig daran, dass der Anschlagspunkt der Klavierhämmer zu nahe am Rand bzw. manchmal auch schon auf dem Rand liegt. Zwischen Rand und Anschlagspunkt sollte ausreichend Platz sein. Dafür steht bei kleineren Klavieren logischerweise weniger Raum zur Verfügung als bei höheren Klavieren. Aber auch bei höheren Klavieren wird der zur Verfügung stehende Platz häufig nicht zugunsten der Optimierung des Klangs im Diskant genutzt. Eher ist man bereit, die Filze im Diskant nachträglich zu tränken! Wenn aber die Mechanik in der Fabrik erst einmal eingesetzt ist, dann ist damit bei den meisten Pianos die Anschlagshöhe festgelegt. Falls die Anschlagshöhe nachträglich noch geändert werden kann, so ist dies immer mit einem erheblichen Mehraufwand verbunden. Denn mit der Reduzierung der Höhe der Mechanik verändert sich auch der Auftreffpunkt der Dämpfer auf den Saiten im Bass sowie mindestens im Übergang zur Mittellage, was bei den heute üblichen Pianos mit sich überkreuzenden Bass- und Diskantsaiten dazu führt, dass die Dämpfer in diesem Bereich nicht mehr korrekt funktionieren. Mehraufwand = Mehrkosten. Also gleich beim Kauf darauf achten!
  • Wenn einem Hersteller der Klang wichtig ist, dann wird er auch auf das Material achten, aus dem der Resonanzboden hergestellt wird. Interessanterweise sind es die exklusiven Flügelhersteller, die ihr Resonanzbodenholz aus der gleichen Region beziehen, aus der schon Stradivari das Resonanzholz seiner berühmten Geigen ausgewählt hat. Natürlich gibt es im exklusiven Bereich keinen Hersteller, der Laminat verwendet. Neuerdings diskutiert man auch bei deutschen Herstellern Carbon als Alternative zum Holz, da es gegenüber Schwankungen der Luftfeuchtigkeit stabiler ist. Dabei gesteht man gleichzeitig ein, dass Carbon schlechter klingt. Ihre Ohren werden es Ihnen danken, wenn Sie nach dem Material des Resonanzbodens fragen!
  • Die Qualität der Filze der Klavierhämmer zeichnet sich durch Elastizität aus. Gute Hersteller von Hammerköpfen setzen daher als Beweis ihres Bemühens um Qualität gerne Ihren Namen sichtbar auf wenigstens einen der Hammerköpfe.
  • Wichtig für die Differenzierung der Lautstärke und damit verbunden für die Gestaltung der Klangfarben ist die Länge des Hebels, über den Sie beim Klavier spielen die Mechanik bewegen. Das heißt, mit langen Tasten haben Sie mehr Möglichkeiten zur Feinabstufung der Lautstärke. Mit kurzen Tasten haben Sie jedoch auch nur einen kurzen Hebel zur Verfügung.
  • Wenn Ihnen die Gestaltung des Klavierspiels durch die Dynamik wichtig ist, dann sollten Sie auch gleich beim Kauf darauf achten, dass Sie einen Unterschied in der Lautstärke beim Betätigen des linken Pedals hören. Glauben Sie keinen Hinweisen, dass das Leisespielen durch das dritte Pedal, das so genannte Moderator-Pedal, besser da hörbarer eingestellt werden kann. Nein, Sie kaufen ein Piano. Und das heißt im Klartext, dass dieses Instrument auch ein funktionierendes Pianopedal haben muss. Wenn nämlich nur das rechte Pedal funktioniert, dann heißt das Instrument Forte, das man Ihnen hier zum Kauf anbietet.

Weitere Informationen zum Klavier- und Flügelkauf finden Sie in dem Bericht eines Kunden, den ich hier veröffentlicht habe: http://www.praeludio.de/fluegel-kaufen.html.

Zum Seitenanfang Häufigkeit der ausgleichenden Klangbearbeitung

Wie oft muss man ein Piano intonieren lassen?

Durch die Häufigkeit und Härte des Anschlags drückt sich der elastische Filz immer wieder zusammen. Die Unterschiedlichkeit der Intensität der Nutzung der einzelnen Tasten führt mittelfristig zu Veränderungen des Klangs der einzelnen Töne. Das heißt, einzelne Töne wirken schärfer und lauter als andere Töne. Dies stört den Hörgenuss. Um die Entspannung beim Klavierspiel günstig zu beeinflussen, muss man daher die Filze durch die im Klavierbau so genannte Intonation wieder angleichen. Wie oft das nötig ist, hängt eben von der Intensität Ihres Spiels sowie von der Qualität der Filze ab. Filze, die schon einmal getränkt worden sind, werden sich schneller wieder verhärten als qualitativ hochwertige Filze mit einer entsprechend guten Elastizität.

Zum Seitenanfang Welche Schlüssel öffnen uns den Zugang zur Harmonie?

Gibt es eine Verbindung zwischen Spielgefühl, Klang und Gestaltung der Klangfarben?

Ja! Wie leicht nachvollziehbar ist, haben die Hormone einen Einfluss auf unser Verhalten. Insbesondere für die Liebe als ein uns ganz besonders wichtiges Gefühl ist das Hormon Testosteron ausschlaggebend. Untersuchungen haben ergeben, dass nicht nur die Häufigkeit des Liebeslebens von der Menge dieses Hormons abhängt, sondern umgekehrt der Testosteronspiegel mit der Häufigkeit des Liebeslebens steigt! Was das mit dem Klavierspiel zu tun hat?

In der Doppelrolle des Musikers sowie des Zuhörers führen wir beim Musizieren mit uns selbst einen musikalischen Dialog. Mit Hilfe des Spielgefühls drücken wir unsere innere Anspannung aus. Über den Klang unseres Spiels wiederum beeinflussen wir unsere Befindlichkeit. Denn wir wissen ja bereits, dass der Klang unbewusst verarbeitet wird. Das heißt, unter Umgehung des Bewusstseins werden Klänge direkt im limbischen System, dem Sitz unserer Emotionen, bearbeitet. Das limbische System wurde von der Evolution als die Instanz entwickelt, die sich um unser körperliches Wohlbefinden kümmern soll. Emotionen werden uns als Gefühle bewusst und führen zu bestimmten körperlichen Reaktionen. Dazu bedienen sich die Gefühle zur Regulierung der An- und Entspannung des vegetativen Nervensystems. Das vegetative Nervensystem wird auch autonomes Nervensystem genannt. Das heißt, dieses Nervensystem funktioniert ohne unser Bewusstsein einwandfrei.

Wenn Sie Ihr Seelenleben mit einem Saiteninstrument vergleichen, dann gilt: Je breiter das Spektrum ist, in dem Sie den Klang beim Klavierspiel gestalten können, desto größer sind auch die Einflussmöglichkeiten auf die Spannung Ihrer inneren Besaitung. Ihre Selbstharmonisierung ist somit unmittelbar mit der Spielart und dem Klang verbunden. Denn das sind die beiden Schlüssel zum Spielgefühl. Umso reichhaltiger die Möglichkeiten des Gefühlsausdruckswerkzeugs Piano sind, umso harmonischer werden Sie zuhause Ihre Pianosphäre gestalten können!

Zum Seitenanfang Kann der Klang die Stimmung beeinflussen?

Welche Rolle hat die Stimmung des Klaviers im Zusammenhang mit dem Klang?

Eine gute Stimmung beeinflusst den Klang positiv, indem keine Misstöne die erwünschte Wirkung des Musizierens behindern. Denn Misstöne sind Störfaktoren, die unsere Aufmerksamkeit erregen. Die Aufmerksamkeit wiederum stört das Unterbewusstsein bei seiner wichtigen Arbeit. Wie wir ja bereits wissen, ist das Unterbewusstsein beim Musizieren und Musikhören damit beschäftigt, den Klang zu verarbeiten, damit die Musik auf der Ebene unserer Gefühle ihre positive Wirkung voll entfalten kann.

Dabei ist die Art der Stimmung eines Pianos für den Stimmer eine Herausforderung. Denn er muss Ihr Instrument so stimmen, dass Sie in allen Tonarten spielen können. Schließlich haben Sie am Klavier nicht die Möglichkeit, die Tonhöhe beim Spielen anzugleichen. Sie können beim Klavierspiel zwar über den Anschlag sowie den Einsatz der Pedale den Klang gestalten, aber nicht die Tonhöhe intonieren.

Eine gute Klavierstimmung löst somit die folgenden Probleme:

  • Es ist möglich, in allen Tonarten gleichermaßen zu spielen.
  • Die so genannte Teiltonspreizung wurde ganzheitlich integriert, wodurch der Eindruck entsteht, dass sich die Stimmung über den vergleichsweise großen Tonraum von mehr als 7 Oktaven auf einer Ebene befindet.
  • Durch eine entsprechend an das Instrument angepasste Spreizung bekommt die Stimmung eine natürliche Brillanz und steigert somit den Genuss beim Hören.
  • In Verbindung mit der gewählten Tonhöhe verändert sich auch der Druck auf den Resonanzboden und damit verbunden die Resonanzeigenschaften des Instruments.

Da das Thema einer guten Klavierstimmung relativ komplex ist, habe ich ihm eine eigene Homepage gewidmet, die Sie unter der Adresse www.Klavier-stimmen.de finden.

Zum Seitenanfang Praeludio kennen und schätzen lernen!